Vontobel Spendeninitiative 2021 stärkt die Lebensgrundlagen von 10 000 Menschen im Libanon und ermöglicht einen Neustart

Eine gigantische Explosion erschütterte am 4. August 2020 den Hafen von Beirut und die umliegenden Viertel und forderte über 200 Tote sowie mehr als 6000 Verletzte. Nahezu die Hälfte der Stadtinfrastruktur wurde beschädigt, und alles inmitten der Covid-19-Pandemie. In Trümmern liegt seitdem auch die libanesische Wirtschaft. Viele Menschen, die ohnehin schon in einer schwierigen Situation waren, wissen nicht mehr, wie sie ihre Familie ernähren sollen.

An der spannenden Podiumsdiskussion während des Livestream-Events am 18. November 2021 hat Pietro Orlandi, EcoSec Coordinator des IKRK im Libanon, eindrücklich und bewegend die Situation und Not der Menschen im Libanon geschildert. Diese emotionalen Einblicke haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Spendeninitiative 2021 ist die erfolgreichste seit 2015. Noch nie haben Mitarbeitende so viel gespendet wie während der XMAS-Donation 2021. Vontobel verdoppelt wie immer diese Spenden.

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Wofür wird die Spende verwendet?

Diese Spende hilft bedürftigen Menschen im Libanon, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, ihre bestehenden Lebensgrundlagen zu stärken, ihr Erwerbseinkommen zu sichern und einen Neuanfang zu ermöglichen. Mit der Unterstützung von Vontobel werden die Aktivitäten des IKRK finanziert, um die bestehende Not zu lindern und gleichzeitig die Bemühungen des Landes für den Wiederaufbau nach der Explosion in Beirut zu unterstützen.

Die Spende wird insbesondere für das IKRK-Programm für wirtschaftliche Sicherheit im Libanon eingesetzt. Das IKRK bietet:

• Verteilung von Lebensmittelpaketen und Hygieneartikeln an Haushalte zur Soforthilfe
• Unterstützung für Opfer von Gewalt, Familien von Vermissten, Menschen mit körperlichen Behinderungen und andere gefährdete Personen:
  • monatliche Zuschüsse zur Deckung der Miete, medizinischer oder anderer unvermeidbarer Ausgaben für den Lebensunterhalt
  • Bereitstellung von Schulungen und Bargeldzuschüssen für die Gründung von Kleinunternehmen
  • Durchführung von «Cash for Work»-Projekten zur Verbesserung der kommunalen Wasserversorgung und der Nahrungsmittelproduktion
  • Spende von Hilfsgütern für die Landwirtschaft und Viehzucht sowie Unterstützung der Landwirte bei der Vermarktung ihrer Erzeugnisse

Mikroökonomische Initiative (MEI)

Im Libanon wurde auch ein Programm der Mikroökonomischen Initiative gestartet, das Menschen mit der Fähigkeit, ein kleines Unternehmen zu führen, helfen soll.  Es richtet sich an Personen mit Grundkenntnissen in Lesen, Schreiben und Rechnen sowie einem Verständnis für grundlegende Geschäftsprinzipien. Nachdem sie sich für das Projekt angemeldet haben, stellt das IKRK diesen Geschäftsinhabern eine Geldautomatenkarte zur Verfügung, die den Zugang zu einem Konto ermöglicht, auf dem die Hilfsgelder vom IKRK bereitgestellt werden. Im Jahr 2021 wurden rund 30 Personen ausgewählt, die in das Programm aufgenommen wurden, sowie sieben weitere Begünstigte des Cash and Voucher Assistance (CVA)-Programms, so genannte «CVA-Absolventen».  Sie erhielten jeweils Zuschüsse in Höhe von USD 4000 bis 8000, sofern sie einen Nachweis über geschäftsbezogene Käufe im Rahmen der Projektvereinbarung erbrachten. Nach sechs Monaten dieser Barunterstützung werden die Begünstigten gefragt, ob sie die Barunterstützung für weitere sechs Monate fortsetzen oder eine nachhaltige Einkommensquelle aufbauen möchten.

Welche Wirkung haben die Spenden?

• CHF 1000 können einem bedürftigen Haushalt helfen, die Grundbedürfnisse für ein Jahr zu decken.
• Die Bargeldzuschüsse des IKRK zur Unterstützung des Lebensunterhalts belaufen sich in der Regel auf CHF 2000 bis CHF 6000, nach der Explosion sogar auf bis zu CHF 8000. Mit diesen Beträgen können die Ernährer wieder ein nachhaltiges Einkommen für ihre Familien aufbauen.
  
  

Wie viele Menschen werden profitieren?

Mit der Spende von Vontobel kann das IKRK bis zu 2000 Haushalte (10 000 Personen) mit Lebensmittelpaketen zur Soforthilfe und Bargeldzuschüssen unterstützen und das IKRK-Programm für wirtschaftliche Sicherheit weiter stärken.

Ahmad, Fatima und Saiid – drei MEI-Erfolgsgeschichten

Wie wichtig die Spenden sind und was die Hilfsprogramme des IKRK bewirken können, zeigen die Erfolgsgeschichten von Ahmad, Fatima und Saiid. Unter schwierigsten Voraussetzungen ist den jungen Menschen dank der Unterstützung des IKRK ein Neustart gelungen.

Sehen Sie sich sein Video an (Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung).

Saiid, 30 Jahre alt, Libanese

Saiid lebt mit seinen Eltern und seinem Bruder in Tripoli, im Norden des Libanon. Vor fünfzehn Jahren hatte er einen Unfall und ist seither behindert. Das IKRK-Rehabilitationsteam versorgte ihn mit einem Rollstuhl. Er beantragte bei den örtlichen Behörden, die sich um Behinderte kümmern, finanzielle Unterstützung für die Gründung eines eigenen Unternehmens, wurde aber leider abgewiesen. Im Rahmen des MEI-Programms des IKRK erhielt Saiid jedoch USD 3800, die es ihm ermöglichten, ein Café in Tripolis zu eröffnen, wovon er schon immer geträumt hatte. Seither arbeitet er zusammen mit seinem Bruder in diesem Café und erwirtschaftet täglich LBP 1 000 000 (ca. CHF 600). Dank des regelmässigen Einkommens aus diesem erfolgreichen Projekt konnte Saiid heiraten.