Pauschalbesteuerung Schweiz: Voraussetzungen für die «Besteuerung nach Aufwand»
Welche Bedingungen Sie erfüllen müssen und wie Ihre Pauschalsteuer berechnet wird
Die meisten Schweizer Kantone bieten wohlhabenden Ausländern die Möglichkeit an, sich pauschal besteuern zu lassen. Wer diesen Weg wählt, muss nicht das gesamte Einkommen und Vermögen offenlegen und fährt steuerlich oft besser. Doch was heisst «wohlhabend» in der Praxis? Und lässt sich die Höhe der Pauschalsteuern vorab schätzen?
Normalerweise ist die Höhe Ihrer Steuern von zwei Faktoren abhängig: vom effektiven Einkommen und Vermögen. Sie deklarieren beides in der Steuererklärung und erhalten dann eine Rechnung. Für vermögende Ausländerinnen und Ausländer gibt es jedoch eine Sonderregelung: die Pauschalsteuer.
Pauschal besteuerte Personen bezahlen ihre Einkommenssteuer basierend auf einem Schätzwert. Um das Vermögen und somit die Vermögenssteuer zu bestimmen, wird dieser Schätzwert hochgerechnet.
«Die Schwelle für dieses Privileg liegt bei rund 150’000 Franken reiner Steuerbelastung.»
Diese drei Bedingungen müssen Sie erfüllen
- Sie ziehen zum ersten Mal oder nach mindestens zehn Jahren Abwesenheit wieder in die Schweiz.
- Sie sind in der Schweiz nicht erwerbstätig.
- Ihr Wohnsitz befindet sich nicht in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Schaffhausen oder Zürich. In der ganzen restlichen Schweiz ist die Pauschalbesteuerung hingegen möglich.
Welche Vorteile bietet Ihnen die Pauschalbesteuerung?
Einerseits können Sie mit dieser Regelung steuerlich günstiger fahren. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass Sie nicht Ihr gesamtes weltweites Vermögen und Einkommen gegenüber der Schweizer Steuerbehörde offenlegen müssen.
Es reicht, wenn Sie bestimmte Angaben einmal pro Jahr in der so genannten Kontrollrechnung angeben. Offenlegen müssen Sie dabei Schweizer Einkünfte und das in der Schweiz liegende Vermögen. Zu Letzterem gehören zum Beispiel die Erträge von Schweizer Wohneigentum, Schweizer Wertschriften (Aktien, Obligationen, Fonds und so weiter), aber auch Bankkonten oder physisches Gold in der Schweiz.
Wie berechne ich die Höhe der Pauschalsteuer?
Dafür gibt es eine klare Herleitung. Sie brauchen vier Zahlen zu ermitteln und zu vergleichen. Der höchste der vier Werte bestimmt die Höhe Ihrer Pauschale:
- Die jährlichen Lebenshaltungskosten Ihrer Familie.
- Die jährlichen Wohnkosten mit sieben multipliziert.
- Der von Ihrem Wohnkanton festgelegte Mindestbetrag.
- Ihre Einkünfte aus Schweizer Quellen, die Sie in der Kontrollrechnung offenlegen.
Auf die so geschätzte Pauschale bezahlen Sie erstens Einkommenssteuern. Zweitens dient sie dazu, das steuerbare Vermögen zu bestimmen, wozu die Pauschale in der Regel mit dem Faktor 20 multipliziert wird.
Für wen lohnt sich die Pauschalbesteuerung?
Die «Eintrittskarte» für dieses Privileg beginnt bei einer reinen Steuerbelastung von zirka 150’000 Franken. Damit die Pauschalbesteuerung für Sie attraktiv ist, sollten Sie ein steuerbares Vermögen von mindesten 20 Millionen Franken besitzen.
Wissenswertes zur Pauschalbesteuerung
Steuerberatung im Kontext
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