Die Zukunft hat in Südkoreas Freihandelszone Incheon bereits begonnen. Experten, Architekten und Investoren aus aller Welt haben hier eine Modellstadt errichtet: Songdo City, neu erbaut auf sechs Quadratkilometern Land, das dem Gelben Meer abgetrotzt wurde. Geplanter Abschluss der dritten und letzten Bauphase ist 2020. Die Stadt selbst: Eine Best-of Metropole. Das höchste Gebäude, der North East Asia Trade Tower, erinnert stark an den Freedom Tower des neuen World Trade Centers in New York, das Convention Center an die Oper in Sydney und die grüne Lunge nannte man kurzerhand gleich «Central Park». 40 Prozent der Stadtfläche sind Parks und Gärten.
In Songdo wurde umgesetzt, was eine wichtige Voraussetzung für wahre Smart Citys ist: Eine vorbehaltlose Unterstützung des Internets der Dinge. Also die Vernetzung aller Geräte untereinander zum permanenten Datenaustausch. In Songdo sind Wohnungen, öffentliche Einrichtungen, Industriebauten, ja, das gesamte öffentliche Leben in ein gemeinsames Netzwerk eingebunden, die Bewohner werden dadurch einer permanenten Datenerhebung unterzogen. Das totale Netzwerk für zukünftig 70.000 Menschen.
Praktisch das gesamte öffentliche Leben lässt sich mit einer einzigen Keycard bestreiten – sie ist Haustürschlüssel, Fahrkarte und Bezahlmöglichkeit. Die Stadt nutzt die Daten zur Energieoptimierung und auch zur Erziehung der Bevölkerung bis hin zum bewussten Umgang mit Ressourcen. In den Wohnungen sind Monitore angebracht, die den Bewohner loben oder ermahnen – je nachdem, ob er die ehrgeizigen Energiesparziele erreicht oder nicht. Songdos Ziel ist, 30 Prozent effizienter als alle anderen Städte zu werden.