Handelskrieg
Betrachten wir nach dem Thema Protektionismus nun das Phänomen eines Handelskriegs. Wenn in einem Land der Eindruck entsteht, dass eine konkurrierende Nation von unfairen Handelspraktiken profitiert, kann die Regierung in der Folge die zuvor erläuterten Massnahmen gegen Importe aus einem anderen Land ergreifen.
Auch in diesem Fall gehen die Meinungen darüber auseinander, ob diese Massnahmen dem Land nutzen, das sie ergreift. Befürworter sind der Ansicht, dass ein solcher Handelskrieg die nationalen Interessen schützt und lokalen Unternehmen einen Vorteil verschafft. Gegner argumentieren hingegen, dass Handelskriege das Gegenteil des Gewünschten bewirken, da die Unternehmen unter Umständen mehr für Rohstoffe ausgeben und die entsprechenden Preissteigerungen an die Verbraucher weitergeben müssen, was wiederum eine Inflation auslösen kann. Somit entsteht ein Schaden nicht nur für die heimische Wirtschaft, sondern auch für die Handelsbeziehung zu dem Land, gegen das die Massnahmen verhängt werden.
Einige der wichtigsten Massnahmen in diesem Bereich wurden 2018 ergriffen, als der damalige US-Präsident Trump eine Reihe von Zöllen gegen so unterschiedliche Produkte wie Stahl, Aluminium, Solarpanels und Waschmaschinen verhängte. Betroffen waren Güter aus der EU und Kanada, aber auch China und Mexiko. Als Gegenreaktion beschloss auch die EU Zölle gegen US-Produkte. In diesem Fall waren etwa landwirtschaftliche Importe und Motorräder von Harley Davidson betroffen. Auch China schlug mit Zöllen auf US-Importe zurück. Diese Kosten wurden überwiegend von den Importeuren getragen und die Preise dann auf die Verbraucher der Länder umgelegt, die die neuen Massnahmen verhängt hatten. Dies zeigt, dass das Gegenteil des Gewünschten erreicht wurde.