Wir freuen uns, am Freitag, 9. Juni 2023, ein exklusives Gespräch zwischen dem Künstler Emmanuel Van der Auwera aus der Art Vontobel-Sammlung und der Direktorin des Hauses der Elektronischen Künste (HEK Basel), Sabine Himmelsbach, anlässlich der Eröffnung der neuen Ausstellung von Art Vontobel «Beyond Photography», zu organisieren.
«Beyond Photography» präsentiert fünf Künstlerinnen und Künstler der Sammlung - Akosua Viktoria Adu-Sanyah, Alan Butler, Maya Rochat, Emmanuel Van der Auwera und Salvatore Vitale - die gemeinsam durch ihre Verwendung der Fotografie als Teil einer interdisziplinären Praxis verbunden sind. Die Art Vontobel widmet sich zwar der zeitgenössischen fotografischen und bildbasierten Kunst, doch viele der in der Sammlung vertretenen Künstler verwenden die Fotografie als Teil einer multimedialen Praxis, die über das Bild hinausgeht. Indem sie Positionen hervorhebt, die die konventionellen Normen des Mediums in Frage stellen, befasst sich «Beyond Photography» mit der Frage, wie die Fotografie über das Medium hinaus erweitert wird durch Formate wie Video welche sich auf natürliche Weise überschneiden, beeinflussen und ergänzen.
In Kombination adressieren die fünf ausgewählten Werke sowohl den facettenreichen Ansatz vieler zeitgenössischer Künstler wie auch die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und den Wandel der Fotografie in einer Zeit, in der sich das Verständnis und vor allem die Verwendung und der Konsum des Bildes ständig verändert. Als natürliche Erweiterung ihrer kreativen Praxis ermöglichen Video und Bewegtbild unseren Künstler Geschichten zu erzählen und immersive Werke zu schaffen, die mit Standbildern allein nicht möglich sind, während die mediale Ergänzung ihren Arbeiten eine erweiterte Dimension verleiht: Die bewegten Bilder von Rochat oder Adu-Sanyah reflektieren auf poetische Weise die (natürliche) Schönheit unserer Umgebung, ihre Gestalt und ihre Transformation. Die Videoskulptur von Van der Auwera wiederum spielt mit der Wahrnehmung des Betrachters, indem sie die Fabrikation von Realität durch Bilder und Technologie analysiert. Während Vitale und auch Butler mit ihren Arbeiten Fragen zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der aktuellen digitalen Fortschritte aufwerfen.
Veranstaltungsort
Foyer und Auditorium, Vontobel, Gotthardstrasse 43, 8002 Zürich
Programm – Freitag, 9. Juni 2023
14:00 | Willkommensdrink |
14:30
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Begrüssung: Thomas Heinzl, Chief Financial Officer und Mitglied der Kunst Kommission, Vontobel «Vontobel Art Talk» Emmanuel Van der Auwera, Künstler und Sabine Himmelsbach, Direktorin der HEK Basel Moderation: Georgina Casparis, Head & Curator, Art Vontobel |
15:30 | Eröffnung der Ausstellung «Beyond Photography» in Anwesenheit der Künstler (kuratiert von Art Vontobel) |
Emmanuel Van der Auwera
Der in Brüssel lebende Künstler Emmanuel Van der Auwera (*1982, Belgien) stellt mit Hilfe von Film, Video-Skulptur, Theater, Druckgrafik und anderen Medien Begegnungen mit gefundenen Bildern her, die eine Hinterfragung unserer visuellen Kompetenz provozieren: Wie wirken Bilder der zeitgenössischen Massenmedien auf verschiedene Zielgruppen und zu welchem Zweck? Dabei untersucht er die Überschneidungen unseres digitalen und physischen Lebens und wie die Filterung von Bildern bei der Produktion, der Verbreitung und dem Konsum sowohl unsere individuelle Wahrnehmung als auch unsere konsensuelle Erfahrung verändern.
Van der Auwera ist 2015 Preisträger des post-akademischen Kurses des Higher Institute for Fine Arts (HISK) in Gent und erhielt 2015 den Langui Award des Young Belgian Art Prize. Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen gehören Seeing is Revealing im HEK, Schweiz (2022); FULL A.L.I.C.E. im Photoforum Pasquart, Schweiz (2022); The Sky is on Fire im Botanique, Belgien (2019); Blue Water White Death im Mu.zee, Belgien (2018). Seine Arbeiten wurden kürzlich auch auf der Ersten Internationalen Biennale von Jinan (Shandong, China), in der Pinakothek der Moderne (München, Deutschland), im WIELS (Brüssel, Belgien), im Centre Pompidou (Paris, Frankreich), im Palais de Tokyo (Paris, Frankreich), im Centro per l'Arte Contemporanea Luigi Pecci (Prato, Italien), in der Ars Electronica (Linz, Österreich), im Casino Luxembourg - Forum d'art contemporain (Luxemburg-Stadt, Luxemburg) und anderen ausgestellt. Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen des Dallas Museum of Art, KANAL - Centre Pompidou, Mu.ZEE, Collection de la Province de Hainaut - BPS22, der Belgischen Nationalbank und des Jordan Schnitzer Museum of Art.
HEK
Das HEK (Haus der elektronischen Künste) in Basel widmet sich der digitalen Kultur und den neuen Kunstformen des Informationszeitalters. Seit 2011 steht die Institution im Zentrum des kreativen und kritischen Diskurses über die ästhetischen, gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Medientechnologien. Als Plattform für zeitgenössische Kunst, die neue Technologien erforscht und einsetzt, fördert das HEK ästhetische Praktiken im Zusammenhang mit Informationstechnologien. Dies ermöglicht nicht nur ein besseres Verständnis der sich verändernden Welt, in der wir leben, sondern dient auch dazu, sich aktiv mit diesen Prozessen auseinanderzusetzen und sich mit drängenden Fragen der Kultur des 21. Jahrhunderts.