Die Neu- und Umgestalter: disruptive Unternehmen
Mit technologischem Vorsprung und neuen Serviceangeboten stellen sich innovative, dynamische Unternehmen erfolgreich den sich ändernden Anforderungen der Verbraucher. Die Neuen setzen etablierte Marktteilnehmer häufig unter grossen Druck. To disrupt or to be disrupted – das ist hier die Frage.
Disruption ist keineswegs eine Erscheinung der Neuzeit. Neue Maschinen oder Techniken haben seit jeher das Alte, das Langsame, das Mühsame abgelöst. So teilen das Telegramm, die Analogfotographie und Videotheken dasselbe Schicksal.
Digitalisierung als Verstärker
In der digitalen Welt erfolgt eine Disruption viel schneller und grundlegender als früher. Zudem befinden wir uns in der Anfangsphase erheblicher technologischer Veränderungen in vielen Sektoren der Wirtschaft. Diese beiden Faktoren machen die Disruption zu einem langfristigen Trend, der neue Märkte öffnet, Bestehendes aufbricht und die Funktionsweise der Weltwirtschaft verändert. Von selbstfahrenden Fahrzeugen über das Gesundheitswesen bis hin zur Reisebranche haben Investoren sowie Konsumenten einen grossen Wandel in der Art und Weise erlebt, wie die Welt Geschäfte macht.
Oftmals übersehen, bis es zu spät ist
Disruptoren sind invasive, innovative und schnelllebige Unternehmen, die sich auf die Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Dienstleistungen konzentrieren. Das bekannteste Beispiel ist Amazon als Disruptor aller Geschäfte, die es berührt. Dabei erfolgt die Disruption eines Unternehmens oder eines Marktes nicht sofort. Vielmehr ist es ein Prozess. Zu Beginn sind die Konkurrenzunternehmen klein und ungefährlich und werden von den etablierten Unternehmen meist viel zu spät wahrgenommen.
Stören, zerstören, neu erschaffen
Neueinsteiger wie Airbnb, Uber, Dropbox oder Spotify haben auf die neuen Anforderungen der globalen Verbraucherinnen und Verbraucher reagiert und mit relativ einfachen Technologien ganze Branchen «gestört». Ihr Wachstum wurde durch mehrere Faktoren, wie die exponentielle zahlenmässige Zunahme der weltweiten Online-Nutzerinnen und -Nutzer, die Zunahme offener, digital vernetzter Plattformen und vor allem die globale Skalierbarkeit, begünstigt.
Die grössten Disruptoren: Millennials
War es früher die Nachkriegsgeneration, die sogenannten Babyboomer, die die Konsumtrends bestimmten, sind es heute zunehmend die Millennials. Weltweit machen Millennials ca. 27 Prozent der Bevölkerung aus. Ohne die experimentierfreudigen und digital versierten jungen Erwachsenen hätte der Durchbruch von Unternehmen wie Uber, Amazon oder Netflix wohl noch lange auf sich warten lassen.
Disruptive Technologien sind langfristige Innovationen, die jeden Bereich unseres Lebens betreffen können. Anhand quantitativer und qualitativer Kriterien bestimmen Vontobel-Expertinnen und -Experten laufend, welche Unternehmen disruptive Merkmale aufweisen.
Amazon
Umsatzstärkster Online-Shop, der keine Lager besitzt
Uber
Das grösste Taxiunternehmen, das keine eigenen Fahrzeuge besitzt
Airbnb
Grösster Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten, der keine eigenen Immobilien besitzt