Vertikal statt horizontal – der Garten von morgen

Insights, Trends, Geopolitik
13.11.2018 Lesezeit: 2 Minute(n)

In Metropolen wie Mexiko-Stadt oder Tokio wird saubere Luft zu einem knappen Gut. Schuld daran ist mitunter der Vegetationsschwund. Abhilfe schaffen innovative Konzepte für vertikale Gärten. Diese werden oft mit sozialen Komponenten verbunden.

Mit der steigenden Bevölkerungsdichte nimmt die Nachfrage nach Wohnraum stetig zu. Die Befriedigung dieses Bedürfnisses geht in der Regel mit einer intensiven Bebauung des verfügbaren Bodens und infolgedessen mit einem immensen Schwund an Vegetation einher. Dies wirkt sich wiederum negativ auf unseren Lebensstandard aus, da Pflanzen für den Menschen überlebensnotwendig sind. Ohne ihre Photosynthese geht uns der Sauerstoff zum Atmen aus.

Die Natur als Vorbild

Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, haben Architekten und Bauunternehmen begonnen, alternative Begrünungsmöglichkeiten zu testen. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich vertikale Gärten. Diese nutzen – wie der Name besagt – die Vertikale, um der Natur neuen Raum zu verschaffen.

Besonders in Megacitys treffen solche Begrünungskonzepte auf grosses Interesse. So beispielsweise in Mexiko-Stadt. Im Zuge des Projekts «Via Verde» begann man, die Betonpfeiler der Periférico-Autobahn mit einem Filzteppich zu verkleiden und Pflanzen aufzuhängen. Ziel des Projekts ist es, jährlich rund 27’000 Tonnen Abgase zu filtern und gut fünf Tonnen Staub abzufangen.

Im Zuge des Projekts «Via Verde» begann man in Mexiko-Stadt, die Betonpfeiler der Periférico-Autobahn mit einem Filzteppich zu verkleiden.

Die Millionenmetropole Mexiko-Stadt sah sich 2016 gezwungen, den Notstand auszurufen, weil die Luftqualität auf besorgniserregende Werte sank. Der Architekt Fernando Ortiz Monasterio lancierte daraufhin eine Bürgerinitiative, um das Problem anzugehen.

Bäume für mehr soziale Aktivität

In Spanien beschäftigt man sich ebenfalls mit dem Thema und geht noch einen Schritt weiter. Neben der Begrünung eines Boulevards strebt Madrid die Verknüpfung von Nachhaltigkeit mit sozialen Aspekten an. Es soll ein Begegnungsort geschaffen werden, der eine lebhafte Interaktion zwischen den Anwohnern anzuregen vermag. Umgesetzt haben die Architekten ihre Idee in Form von «Air Trees». Es handelt sich dabei um begehbare Metallgerüste, die auf den verschiedenen Plattformen mit Pflanzen bestückt wurden. Diese sind im Zusammenspiel mit einer regulierten Luftfeuchtigkeit in der Lage, die Temperatur des Hohlraums im Innern der Gebilde um bis zu zehn Grad zu senken.

Die Entwicklung innovativer Konzepte hält an

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt ein Vorzeigeprojekt in Italien. In Mailand wurde im Rahmen des Projekts «Bosco Verticale» auf den Balkonen zweier Hochhäuser gleich ein ganzer Wald angepflanzt. Insgesamt versorgen seit Abschluss des Baus rund 20’000 Sträucher und 800 Bäume die Bewohner der Häuser mit einem besseren Mikroklima.

Die beschriebenen Projekte zeigen, wie vielseitig vertikale Gärten daherkommen können. Aus der ursprünglichen Idee, die Luftqualität zu verbessern, sind mittlerweile Konzepte geworden, die soziale Faktoren sowie Technologien zur Energiegewinnung einbeziehen. Erfahren Sie noch mehr über das Thema in unserem Videobeitrag über nachhaltiges Bauen und tropische Megacitys. Jetzt ansehen

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