Emidio Battipaglia überzeugte die Jury mit seiner Arbeit «Synaptic Dialogues». Dabei stehen die Vernetzung und Kommunikation zwischen Mensch und Maschine im Zentrum. Der italienische Künstler schlägt eine partizipative Installation mit Pflanzen vor, welche an eine KI-gesteuerte Technologie geknüpft ist. Diese überträgt die von der Pflanze wahrgenommenen Veränderungen, wie etwa Bewegungen und Geräusche der Menschen in der Umgebung, auf einen Bildschirm, wodurch neue, ungeahnte Bilder entstehen. Auf der Suche nach einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft untersucht «Synaptic Dialogues» Synergien, welche aufgrund der Interaktionen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren entstehen. So wird anhand des Kreislaufs Mensch, Technologie und Umwelt das transformative Potenzial dieser vernetzten Beziehungen beleuchtet. Die neuartigen Gemeinschaften, die dabei entstehen, tragen zu einem kollektiven Gefühl der Zugehörigkeit, der Inklusivität und gemeinsamer Ziele bei, was für die Bewältigung globaler Herausforderungen von entscheidender Bedeutung ist. Emidio Battipaglia ist ein interdisziplinärer Künstler, der an der ECAL in Lausanne und an der Napier University in Edinburgh Fotografie studiert hat. Er lebt und arbeitet in Mailand.
Emidio Battipaglia und Augustin Lignier sind die Preisträger des vierten Vontobel Contemporary Photography Prize «A New Gaze»
Emidio Battipaglia und Augustin Lignier wurden mit dem Vontobel Förderpreis für junge zeitgenössische Fotografie «A New Gaze», welcher mit CHF 20'000.- dotiert ist, ausgezeichnet. Dieser gilt als Sprungbrett für junge Talente. 2024 werden die Ausgezeichneten zudem mit einer Ausstellung in Zürich geehrt.
Die Künstler Emidio Battipaglia (*1984) und Augustin Lignier (*1995) wurden aus rund 70 europäischen Bewerberinnen und Bewerbern von einer internationalen Jury als Gewinner des Vontobel Förderpreises für junge zeitgenössische Kuns «A New Gaze» ausgewählt. Alle Bewerber wurden eingeladen, zum Thema «Community» ein künstlerisches Projekt einzureichen. Die Gewinnerprojekte werden im nächsten Jahr umgesetzt und in einer öffentlichen Ausstellung in Zürich gezeigt.
Augustin Lignier bestach mit seiner Arbeit «Wink Piece». Der französische Künstler bezeichnet diese Arbeit als Studie, welche Einblicke in die Rolle der nonverbalen Kommunikation bei der Gemeinschaftsbildung geben kann. Die kleine Geste des Augenzwinkerns wird dabei eingesetzt, um ein Gefühl der Verbundenheit und der gemeinsamen Identität zwischen den Menschen zu schaffen.
Dabei wird der Künstler während dreissig Tagen durch die Strassen gehen und allen Personen, die ihm begegnen, zuzwinkern. Die daraus resultierende Entwicklung dieser Begegnungen wird in Form einer Studie festgehalten. Der Betrachter wird dabei zum Datenanalysten und identifiziert alle Muster oder Themen in Bezug auf nonverbale Kommunikation und Gemeinschaftsbildung. Die Dokumentation dazu, in Form von Fotografien und Text, wird in der Ausstellung präsentiert. Augustin Lignier studierte Fotografie an der ECAL in Lausanne sowie Kunst an der Beaux-Arts de Paris. Er lebt und arbeitet in Paris.
Warum das Thema Gemeinschaft?
Das Konzept der Gemeinschaft ist allgegenwärtig. Doch woher kommt dieser Wunsch nach mehr Gemeinschaft? Ist es die Antwort auf eine immer komplexere Welt, die immer fragmentierter und anonymer wird? Gemeinschaften können nebst verstärktem Zusammenhalt und Identitätsstärkung jedoch auch zu Spaltungen und Konflikten führen, Stereotypen aufrechterhalten und ausgrenzen. Die Politik, die Digitalisierung und in jüngster Zeit die Pandemie und der Krieg haben sich auf unterschiedliche Weise auf unsere Wahrnehmung von und unser Verhalten in Gemeinschaften ausgewirkt. Die Frage nach der Gemeinschaft stand im Zentrum der diesjährigen Ausschreibung für den Vontobel Contemporary Photography Preis «A New Gaze». Dieses Jahr wurden junge Fotografinnen und Fotografen aus dem europäischen Raum eingeladen einen Projektvorschlag einzureichen. Der Vontobel Förderpreis wird alle zwei Jahre verliehen und konzentriert sich bei jeder Ausgabe auf eine andere Region und ein neues Thema.
Jurystatements
Andreas E.F. Utermann, Verwaltungsratspräsident & Präsident Kunstkommission Vontobel, zu den Gewinnern: «Mit der vierten Vergabe unseres Kunstpreises «A New Gaze» zeichnen wir zum ersten Mal zwei Projekte von unterschiedlichen Künstlern gemeinsam aus. Die Jury würdigt damit die Qualität zweier höchst engagierter Künstler und deren äusserst spannenden Arbeiten, die beide ein erweitertes Denken inspirieren. Augustin Lignier wie auch Emidio Battipaglia setzen sich gelungen mit dem vorgegebenen Thema «Community» auf komplementäre Weise auf unterschiedlichen Ebenen auseinander.»
«Mit der Auswahl der Konzeptvorschläge von Augustin Lignier und Emidio Battipaglia wird ein spannender Dialog zwischen zwei verschiedenen Welten gelingen, dem physischen Raum der Stadt und dem virtuellen Raum künstlicher (und natürlicher) Intelligenzen jenseits des Menschen. Mit seinem Projekt «Wink Piece» knüpft Augustin Lignier an die programmatischen Performances der 1970er Jahre an und erweitert zugleich das alte Genre der Streetphotography, in dem er unsere für alltäglich gewordenen Praktiken der Likes eine subtile und spielerische Analogie im Stadtraum findet. Mit seinem experimentellen Ansatz versucht Emidio Battipaglia in seiner Arbeit «Synaptic Dialogues» zwei Welten gegenüberzustellen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben: die organischen Informationen der Pflanzen und die Strukturen künstlicher, neuronaler Netze. Die noch zu entwickelnde Versuchsanordnung des italienischen Künstlers wird sich auch als Einladung lesen lassen, organische Wahrnehmung jenseits des Menschen zu verstehen, als ein New Gaze auf unsere physische und virtuelle Wirklichkeit», so Florian Ebner, Leiter der Fotografie-Abteilung am Centre Pompidou (Gast-Experte)
Jury
- Ann-Christin Bertrand, Kuratorin, Autorin und Dozentin für Fotografie, Studiengangsleiterin BA Camera Arts an der Hochschule Luzern (Gast-Expertin und Jurymitglied)
- Georgina Casparis, Leitung und Kuratorin Art Vontobel (Jurymitglied)
- Florian Ebner, Leiter der Fotografie-Abteilung am Centre Pompidou, Paris (Gast-Experte und Jurymitglied)
- Urs Stahel, freier Kurator, Autor und Dozent, und Berater Art Vontobel (Jurymitglied)
- Andreas E.F. Utermann, Verwaltungsratspräsident & Präsident Kunstkommission Vontobel sowie Jurypräsident und weitere Mitglieder der Kunstkommission
Über “A New Gaze” – Art Vontobel Contemporary Photography Prize
Der seit 2017 alle zwei Jahre verliehene Preis widerspiegelt die verschiedenen Schwerpunkte der umfassenden Art Vontobel Sammlung: Zum einen die Internationalität und das Engagement für die Förderung junger, aufstrebender Künstlerinnen und Künstler, zum anderen die Darstellung des Menschen und seines Handelns sowie zentrale Fragen der heutigen Gesellschaft. Jede Ausgabe von «A New Gaze» konzentriert sich daher auf eine neue geografische Region und ein gesellschaftlich relevantes Thema. Neben dem Preisgeld beinhaltet der Preis auch eine Ausstellung sowie eine Publikation.
Bisherige Gewinner von «A New Gaze»:
Vontobel
Bei Vontobel gestalten wir die Zukunft aus eigener Hand. Wir schaffen Chancen und verfolgen diese entschlossen. Wir beherrschen, was wir tun – und tun nur, was wir beherrschen. So bringen wir unsere Kunden weiter. Als global agierendes kundenzentriertes Investmenthaus mit Schweizer Wurzeln sind wir auf Vermögensverwaltung, aktives Asset Management und Anlagelösungen spezialisiert. Dabei nutzen wir die Möglichkeiten der Technologie für hochwertige, individuelle Kundenerlebnisse und für die Multiplikation unserer Investmentkompetenz über Plattformen und Ecosysteme. Wir befähigen unsere Mitarbeitenden und erwarten von ihnen, dass sie eigenverantwortlich handeln und neue Perspektiven eröffnen. Denn für uns beginnt erfolgreiches Investieren damit, persönlich Verantwortung zu übernehmen. Erreichtes stellen wir immer wieder infrage, denn wir verfolgen den Anspruch, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen. Die Namenaktien der Vontobel Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die enge Bindung der Vontobel Familien zum Unternehmen garantiert unsere unternehmerische Unabhängigkeit. Die daraus entstehende Freiheit ist zugleich Verpflichtung, unsere Verantwortung auch gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen. Per 31. März 2023 waren Vontobel CHF 268,0 Milliarden an Kundenvermögen anvertraut. Weltweit und im Heimmarkt Schweiz sind wir für unsere Kunden an 27 Standorten tätig.
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