Peter Maurer bedankte sich bei Vontobel auch für die letztjährige Spendensumme, welche 70’000 Kleinkindern in Nigeria den Zugang zum digitalen Doktor ALMANACH ermöglichte. Gemäss neuen Studienresultaten werden kranke Kinder, die das Gesundheitspersonal vor Ort mit der Unterstützung des ALMANACH behandelt, drei Mal schneller wieder gesund.
Führend bei Familienzusammenführungen
Anschliessend kam Peter Maurer auf das «Restoring Family Links»-Programm zu sprechen. Heute ist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) der grösste Akteur für Familienzusammenführungen weltweit und arbeitet auf der rechtlichen Grundlage von den Zusatzprotokollen der Genfer Konventionen. Dank seines weitreichenden Netzwerks kann des IKRK jedes Jahr 10’000 vermisste Familienmitglieder wiederfinden. Als weltumspannende Organisation arbeitet es mit nationalen Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften zusammen, die wiederum lokal verankert sind. Das Restoring Family Links-Programm entstand bereits in der Zeit des französisch-preussischen Kriegs 1870/1871.
Georg Schubiger, Head of Wealth Management, und Peter Maurer, IKRK-Präsident, eröffnen die interne Vontobel Spendeninitiative 2020
Traditionelle Suchmethoden stossen an ihre Grenzen
Im Jahr 2019 hat das IKRK zwar 10’000 vermisste Familienmitglieder wiedergefunden. Dem gegenüber stehen 25’000 neue Vermisstenfälle und insgesamt 140’000 Vermisstenfälle, die noch ungelöst sind. Allein mit traditionellen Methoden lassen sich unmöglich alle Suchanfragen bewältigen. Die digitale Suchplattform «Trace the Face» ist eine neue Lösung und wurde 2012 in Europa aufgeschaltet. Seitdem ist die Anzahl der Familienangehörigen, die wieder zueinander gefunden haben, sukzessive gestiegen.
Suchplattform «Trace the Face» erhöht die Erfolgsquote
Ein grosser Teil der Suchaufträge wird aus Sicherheits- und Datenschutzgründen im «Trace the Face»-Backoffice abgewickelt. Suchende Menschen können aber auf der öffentlichen Webseite ihr eigenes Foto veröffentlichen. Im Idealfall erkennt jemand die abgebildete Person und meldet sich. Das IKRK will «Trace the Face» weltweit implementieren. Die Suchplattform wird alle Rotes Kreuz- und Halbmondgesellschaften sowie IKRK-Delegationen vernetzen und Suchprozesse vereinfachen, automatisieren und beschleunigen. Ein Teil der Spendensumme fliesst ausserdem in die Bekanntmachung, denn je mehr Menschen die digitale Suchplattform kennen und nutzen, desto mehr Familien können ihre Liebsten wiederfinden.
Vermisste Söhne wiedergefunden
Zur Veranschaulichung eine Erfolgsgeschichte von «Trace the Face»: Zwei Buben, beide im Schulalter, werden in der Region Jalalabad in Afghanistan vermisst. Die Eltern wenden sich an das Rote Kreuz in Afghanistan, welches wiederum das Rote Kreuz in Peshawar/Pakistan kontaktiert. Mitarbeitende machen sich auf den Weg zu einem Waisenhaus in Pakistan mit dem Foto der suchenden Eltern in der Hand. Die vermissten Söhne erkennen ihre Eltern auf dem Foto und brechen in Tränen aus. So kann die Familie nach zwei Jahren Trennung wiedervereint werden. Eine globale Datenbank ist das erklärte Ziel des IKRK, um noch mehr Familien zusammenzubringen.