«Vontobel bringt einen Robo Advisor»

Insights, Vontobel Stories, Technology
07.01.2019 Temps de lecture: 2 minute(s)

Ein Beitrag aus der «Finanz und Wirtschaft» Nr. 1 vom 5. Januar 2019

Die Privatbank hat den Anlageprozess voll digitalisiert. Das Projekt trägt den Namen Sky und dahinter verbirgt sich ein selbst entwickelter Robo Advisor, der als Smartphone-App Ende des ersten Quartals den Vontobel-Kunden zur Verfügung stehen soll, wie «Finanz und Wirtschaft» auf Anfrage erfahren hat. Die Sky-App soll dabei mehr können als bisher bekannte Robo Advisor, die anhand eines einfachen Risikoprofils ein Portfolio mit passiven börsengehandelten Indexfonds (ETF) zusammenstellen.

Sky ist eine neue Plattform, auf der die Privatbank Vontobel im vergangenen Jahr ihre Vermögensverwaltung komplett digitalisiert hat. Die Plattform wird bereits heute von den Mitarbeitern der Bank im Beratungsprozess und in der aktiven Verwaltung privater Vermögen genutzt.

Zur Entwicklung der neuen Plattform zog Vontobel im vergangenen Jahr Mitarbeiter aus allen Bereichen der Bank (IT, Marketing, Kundenberatung, Recht usw.) zusammen. In Wollishofen an der Kalchbühlstrasse 22 (interne Bezeichnung K22) sitzt der bunte Haufen auf einem Stockwerk Tisch an Tisch.

Berater bleibt erhalten

Anstoss für diesen sogenannten Vontobel Digital Hub war das europäische Gesetzespaket Mifid 2. Dieses soll Anlegerschutz und Transparenz erhöhen. Für die Vermögensverwalter heisst das aufwendigere Prozesse, die das traditionelle Beratungsverfahren verlangsamen und komplizierter machen. Die Konsequenz für Vontobel hiess, eine komplett neue, voll digitale Plattform zu konstruieren. In Echtzeit kann ein Vontobel-Berater nun rund 450000 Anlageinstrumente auswählen und die Eignung für die Kunden und die Auswirkung auf das Risikoprofil berechnen lassen.

Der aktive Robo Advisor Sky ist eine Folge der neuen Plattform. Damit können Vontobel-Kunden via Smartphone titel- und themenspezifisch investieren. Vollautomatisch soll der Prozess aber nicht ablaufen. Die Kundenberater stehen nach wie vor am andern Ende und verwalten das Depot des Kunden. Das macht Vontobels Angebot aber auch teurer als die bestehenden passiven Robo-Advisor-Angebote, die sich durch günstige Gebühren auszeichnen.

Viele Angebote am Markt

Die Sky-App wie auch die gesamte Plattform soll auch anderen Banken als sogenannte White-Label-Lösung offenstehen. Schon heute verwalten externe Vermögensverwalter rund 10 Mrd. Fr. mit den Systemen Vontobels. Später soll die Sky-App, so heisst es aus der Bank, auch als Instrument zur Neukundengewinnung eingesetzt werden. Vielleicht wagt sich Vontobel damit gar ins Retailsegment vor. Heute muss ein Anleger mindesten 750 000 Fr. mitbringen, wenn er mit Vontobel investieren will. Die meisten passiven Robo Advisor erlauben heute die Anlage ab rund 10 000 Fr.

Als einzige traditionelle Schweizer Vermögensverwalterin wagte UBS bis vergangenes Jahr das Experiment mit Robo-Advisor-Angebot für Retailkunden in Grossbritannien. Die Grossbank verkaufte dann aber die Technologie. Begründung: «Limitiertes Kurzfristpotenzial». Schweizer Robo Advisor gibt es mittlerweile einige auf dem Markt. Der älteste ist das Angebot der Online-Bank Swissquote. Unter den Fintech-Start-ups gilt True Wealth als Pionier. Im vergangenen Jahr ist auch der grösste deutsche Anbieter, Scalable, in der Schweiz an den Start gegangen.

Alle Meinungen, die hier zum Ausdruck gebracht werden, spiegeln nicht notwendigerweise die Standpunkte von Vontobel wider. Den Originalartikel aus der «Finanz und Wirtschaft» Nr. 1 vom 5. Januar 2019 finden Sie hier.

  

 

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