Schweizer Aktien und Aktientrends: Was Gewinner und Verlierer eint (und teilt)
Insights, Perspektiven 2021
Aktualisiert am 29.03.2023
Ursprünglich veröffentlicht am 14.10.2021 von Peter Romanzina Lesezeit: 4 Minute(n)
Ursprünglich veröffentlicht am 14.10.2021 von Peter Romanzina Lesezeit: 4 Minute(n)
Der Börsenfrühling 2021 dürfte zu den Ereignissen gehören, an die sich Anleger noch lange erinnern. Dasselbe gilt wohl für die Achterbahnfahrt, die 2022 die Märkte in Atem hielt.
Erfahren Sie, warum der Blick auf Trends nicht für alle Aktien das Entscheidende ist. Und warum der Schweizer Aktienmarkt doch viele Trends gut aufnehmen kann.
In Zeiten fulminant steigender Aktienkurse drängt sich für viele Anleger früher oder später die Frage auf: Wie lange kann das noch gut gehen? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, nicht weiter ein-, sondern besser auszusteigen und die Kursgewinne mitzunehmen?
Angespornt wird diese Frage nicht nur von der wachsenden Angst, auf die nächste Baisse oder den grossen Crash zuzusteuern. Sondern auch von der zunehmenden Notwendigkeit, echte Werte und langfristiges Potenzial vom aktuellen «Trend nach oben» zu unterscheiden, quasi die Spreu vom Weizen zu trennen. Je präziser diese Unterscheidung gelingt, so die Hoffnung, desto länger lässt sich am Aufwärtstrend partizipieren. Und umso weniger anfällig wären die Investitionen für spätere Abverkäufe.
«Trend ist nicht gleich Trend – Technologie ist nicht gleich Technologie.»
Ein beliebter Weg, um sich im Meer der Chancen und Risiken zu orientieren, ist, sich an die grossen Trends zu halten. «Die Digitalisierung macht die Gewinner – der Rest wird abgehängt», ist dann etwa zu hören. Oder: «Pharmafirmen sind Covid-bedingt im Vorteil.»
Jein, muss man entgegnen, auch wenn Sätze wie diese nahezu inflationär kursieren. Denn wer nur vom Trend her, also «top down» auf die Märkte blickt, übersieht die Kehrseite der Medaille.
Längst nicht alle Marktteilnehmer im Technologiesektor profitieren gleichermassen von der viel zitierten «vierten Revolution». Im Gegenteil. Wenn uns die «Big Five» aus dem Silicon Valley eines lehren, dann dies: dass es nicht darum geht, disruptive Technologien zu entwickeln, sondern darum, Märkte zu disruptieren.
In anderen Worten: «The winner takes it all.»
«Bottom up» betrachtet: Sind Schweizer Aktien sichere(re) Werte?
In der Praxis empfiehlt es sich, ausgehend von Trends auch Einzeltitel «bottom up» unter die Lupe zu nehmen. Analysten, die ein Unternehmen oder eine Branche schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten betreuen, sind hier im Vorteil. Denn sie haben oft einen direkten Zugang zum Management und den Entscheidungsträgern. Vontobel integriert bewusst diesen Bottom-up-Ansatz und setzt auf elf hauseigene Analysten, die zusammen über 200 Jahre Researcherfahrung im Schweizer Aktienmarkt vereinen.
Dieses Erfahrungswissen, kombiniert mit systematischer Researcharbeit, ermöglicht es, Gewinner und Verlierer innerhalb einzelner Trends zu identifizieren. Dabei zählt nicht nur, welcher Industrie ein Unternehmen zuzurechnen ist, sondern auch, welche Technologien und Business-Modelle hinter der Geschäftstätigkeit stehen, wie konsequent das Management in der Execution seiner Strategie ist oder wie gut es ESG-Kriterien integriert. Der Teufel steckt oft im Detail.
«Wie ein Trend integriert oder umgesetzt wird ist oft mindestens so wichtig wie der Trend selbst.»
Vier Beispiele im Vergleich: Gewinner vs. Verlierer
Die folgende Gegenüberstellung zeigt, wie stark die Gesamtrendite (Kursgewinne plus Dividende) von Einzeltiteln innerhalb derselben Branche schon nach fünf Jahren auseinanderklaffen kann. Der Vergleich erfolgt «Primus inter Pares»: Zu sehen sind Schweizer Unternehmen in ähnlicher Marktposition, wobei bewusst eine Maximal- und Minimalperformance gewählt wurde, um die mögliche Diskrepanz zu illustrieren.
Swissness im Portfolio
Warum die DNA von David auch in Goliath lebt
Aktuelle Researchergebnisse zeigen: Schweizer Titel haben die Coronakrise im Mittel gut bis sehr gut überstanden, wenn man von einzelnen Ausnahmen wie der Reisebranche absieht. Wer diese Erkenntnis aber nur auf das Marktumfeld der letzten Monate zurückführt, verkennt vier zentrale Faktoren, die Schweizer Aktien krisenresistenter machen können.
1. Innovationstreiber «Schweizer Franken»
Der sichere Hafen, den der Franken für viele Anleger bietet, entpuppt sich für Schweizer Exportunternehmen immer wieder als Fluch und Segen zugleich.
2. Landesgrenzen sind keine Grenzen des Erfolgs
Der Schweizer Markt ist ein kleiner Markt. Entsprechend liegt das grösste Wachstumspotenzial fast immer ausserhalb des Heimmarkts.
3. Auf Schweizer Recht ist Verlass
Schnelle Veränderungen gehören, historisch betrachtet, nicht zu den Eigenheiten des Schweizer Föderalismus.
4. Standortfaktoren runden das Bild ab
Der Unternehmensstandort Schweiz geniesst international einen exzellenten Ruf – trotz des vergleichsweise hohen Lohniveaus.
Fazit
Wer über Gewinner und Verlierer am Schweizer Aktienmarkt urteilt, zieht diese Grenze auf einem besonderen Parkett des Weltmarkts. Trends wie der globale Technologiewandel oder die Integration von ESG-Kriterien können hier auf einen fruchtbaren Boden fallen. Aber auch Tendenzen wie in der Reisebranche, die in anderen entwickelten Märkten zu Sorgenfalten führen, können in der Schweiz ihre Nische finden. Darum lohnt es sich in jedem Fall, den Blick «top down» mit einer «bottom up» Perspektive zu komplettieren.
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